Weiße Flecken auf der Landkarte

Drei Landkreise fehlten noch, hatten wir noch nicht nach Dosen durchsucht. Drei hässliche, kalte, weiße Flecken auf der ansonsten in diversen Rottönen erstrahlenden Landkreiskarte Baden-Württembergs. Da sind wir pingelig, so was stört uns. Merkwürdig war vor allem die Lage – alle befanden sich rund um Freiburg im Breisgau. Nun ist speziell diese Stadt eine von uns immer wieder gern besuchte, dort fühlen wir uns wohl. Hier bestand eindeutig Handlungsbedarf.
[simage=213,512,y,center] Im Stau auf der A5 hatten wir reichlich Zeit unseren Schlachtplan zu entwerfen und uns mal anzuschauen, wo eigentlich die daheim ermittelten Mystery-Finals auf dem Stadtplan verteilt sind. Da besonders diese Cache-Gattung in Freiburg sehr häufig anzutreffen ist, tut man gut daran, sich ein paar Tage vor der Anfahrt an die Lösung zu machen. Ein guter Ratschlag; sinnvoll wäre es, wir würden ihn einmal selbst befolgen. Denn Stammleser wissen bereits: Wir verreisen immer recht kurzfristig. Eine ganz schlechte Angewohnheit. Deswegen hatten wir auch nur die vermeintlich unkomplizierten Lösungen mit im Gepäck.
Um es gleich vorweg zu nehmen, es ist uns dieses Mal wieder nicht gelungen in die Höhle des Löwen vorzudringen. Keine Ahnung wie oft wir hier schon vorbeigeschaut haben. Waren bei den letzten Versuchen nicht versiegen wollende Muggelscharen das Problem, machten uns an diesem Wochenende die Öffnungszeiten einen dicken Strich durch die Rechnung. Aber wir haben Hoffnung. Das Döschen ist mittlerweile über 600 Mal gefunden worden, irgendwann wird uns das Glück hold sein.
Mehr Erfolg hatten wir bei einem dringend benötigten kleinen Spaziergang nach dem Besuch einer Pizzeria im Stühlinger. Wäre der Laden uns nicht empfohlen worden, wir hätten ihn wohl nicht auserwählt. Aber wer sich nicht von Äußerlichkeiten abschrecken lässt, wird mit hevorragendem Essen belohnt, zu fairen Preisen und mit freundlichem Service drumherum. Danach statteten wir kurzerhand dem 1. Geo-Briefkasten einen kleinen Besuch ab, um zumindest einen Bruchteil der soeben angefutterten Kalorien wieder abzubauen. Hat uns gut gefallen, ein Tradi mit Zusatzfunktion.
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Den eigentlich völlig unnötigen, aber ungemein verlockenden Nachtisch gab es auf der Rückfahrt ins Hotel. An Sommertagen führt kein Weg am [qype id=“11408″] vorbei. Hausgemachtes Eis, neben den Klassikern auch grandiose Kreationen wie das zimtlastige Marrakesch, das erfrischende Buttermilch-Limette und natürlich unser Favorit: Ananas-Ingwer. Das Ganze gemütlich auf einem Rundgang über die benachbarte Wagenburg verputzt, denn auf dem besetzten Gelände war mal wieder Party. Wem das zur Unterhaltung nicht reichen sollte, für den liegt ein kleiner Tradi ums Eck.
Blieben immer noch die weissen Flecken auf der Landkarte, östlich von Freiburg. Ungewöhnlicherweise war dieses Projekt deutlich schneller abgeschlossen als geplant und alle anvisierten Dosen auf Anhieb gefunden. Das musste belohnt werden mit einem Abstecher ins Ausflugslokal St. Valentin. Wunderschön und idyllisch gelegen, auf einem Berghang mitten im Wald. Das Haus scheint einem Bilderbuch entstiegen – mit grünen Fensterläden und uriger Holzvertäfelung innen. Perfekt um Auszuspannen. Im Sommer ist der kleine Biergarten geöffnet. Spezialitäten des Hauses sind Flamm- und vor allem Pfannkuchen. Üppig gefüllt mit allem was die Küche hergibt. So üppig, dass Frau Schultze nach nur einem Exemplar in den Streik trat, obwohl zum krönenden Abschluss der Völlerei noch ein Heidelbeerpfannkuchen geplant war. Aber nichts ging mehr, also genossen wir einfach den Sonnenuntergang in der Postkartenidylle.
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Freiburg Mystery-Stadt. Wir mögen sowohl Location als auch Cache-Typ, lediglich den etwas häufigeren Einsatz des Geocheckers in den Cachelistings würden wir uns hier wünschen. Denn auch während dieses Wochenend-Trips wussten wir bei zwei nicht gefundenen Dosen leider nicht, ob sich bei uns der Fehlerteufel eingeschlichen hatte und wir einfach an der falschen Stelle gesucht hatten. Wenn dann noch Anfragen beim Owner ins Leere laufen ist das ziemlich unbefriedigend.
Wie bekämpft ein Schlemmercacher seinen Frust? Logisch, natürlich mit gutem Essen in außergewöhnlichem Ambiente. Und wir haben sie gefunden, die Location, die Frau Schultze ernsthaft über einen Umzug nach Freiburg nachdenken ließ. Zugegebenermaßen kein Geheimtipp für die Einheimischen, denn gut gefüllt war die Terasse mit phantastischem Blick über Freiburg. Um 1900 im Jugendstil erbaut, sollte die Villa auf dem Lorettoberg als Restaurant für die zahlreichen Besucher der benachbarten Kapelle dienen. Nachdem das Gebäude über die Jahre etwas in Vergessenheit geriet, eröffnete hier 1988 das Schloß-Café und bietet vom ausgedehnten Frühstück bis zum üppigen Abendessen alles was zumindest unser Cacher-Herz begehrt.
Diesmal haben wir uns schlemmertechnisch mehr in den Randgebieten Freiburgs aufgehalten. Deswegen noch ein Tipp für eine kleine kulinarische Pause, wenn man sich auf die Spuren eines sehr liebevoll ausgearbeiteten Riesen-Multis quer durch die Altstadt macht oder einfach nur den Froschkönig besuchen möchte. Die Kolben-Kaffee-Akademie ist schon seit Jahren eine Institution in der Stadt. Ein wunderbarer Rückzugsort um zwischendurch mal einen Milchkaffee zu genießen, die Zeitung zu lesen und ein kleines feines Teilchen aus der gut gefüllten Gebäcktheke zu probieren.
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7 Kommentare

  1. Oh, was ein toller Bericht. Da werden sehr schöne Erinnerungen wach an meine Studienzeit in Freiburg. Die Pizzaria im Stühlinger kenne ich sehr gut, habe ich doch nebenan gewohnt. Der 1. Geo-Briefkasten war einer meiner ersten Caches und die Post kam tatsächlich an. Die Höhle des Löwen mußte ich mehrfach betreten, weil der Empfang für mein damaliges gelbes Etrex einfach zu schlecht war. Vauban, St. Valentin und Schloßberg einfach genial! Zum Glück muß ich hin- und wieder selbst nach Freiburg, um meinen Cache Jesuitenschloß zu warten.

    Vielen Dank für diesen sinnlichen Kurzurlaub und viele Grüße aus dem Norden.

    Aeon

  2. Irgendwie hab ich ein Déjà-vu… 😀

    Aber ihr beiden hattet deutlich mehr Zeit, bei Jochen und meinem Trip (ich bastel schon ewig am Artikel) waren außer einem leckeren Eis und ein paar Dosen, darunter übrigens „In der Höhle des Löwen“, nicht gereicht. 🙂

    Da waren wir aber schlecht vorbereitet, denn wenn ich gewußt hätte, dass Andreas dort auch einen Cache hat, hätten der zum Pflichtprogramm gehört.

  3. soso… der bericht kommt jetzt genau 2 wochen zu spät. am vorletzten wochenende waren wir in todnau und ich wäre um JEDEN schlemmertip froh gewesen nach den stunden in der glitzernden dunkelheit…

  4. Whow! Das macht richtig Lust auf den Süden 😉 In Freiburg war ich erst 1x in Vor-Cacher-Zeiten. Das ist urlange her, aber euer Bericht liest sich so klasse, dass ich wohl dort mal hinfahren muss. Die Schlemmer-Tipps sind auch wieder Gold wert, unsere Geschmäcker sind da ja ähnlich 😉
    Mal sehen, wann ich es mal wieder „da runter“ schaffe.

    Liebe Grüße aus dem wilden Hamburger Westen
    Annett

  5. auch wenn es vermutlich lange dauern wird bis wir in die Gegend kommen freuen wir uns doch immer wieder über eure Artikel!! Durfte die gerade Heike vorlesen (in Oslo) und uns lief der Sabber im Mund zusammen denn von Schlemmern kann ich in Skandinavien leider nicht berichten 8-/ Hat aber immerhin den Vorteil das ich ein paar Kilo verloren haben dürfte 😉

  6. Und ich dachte schon, ich wäre die Heldin, wenn ich demnächst alle Bundesländer durch habe.Landkreise… oh je, wohin soll das bloß führen?

    Toller Bericht, ich will Sommer, Pizza und Bächles 🙂

  7. @Jutta Fang das mit den Landkreisen bloß nicht an. Macht süchtig und kostet Zeit. Zeit die Du nicht hast, denn wer soll mich sonst mit meinen Lieblingskoch- und Backgeschichten versorgen? Ich sag nur Hochzeitstorte. 😀

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