Nach dem Cache ist vor dem Cache*

„Wieso ist hier schon wieder C, wir waren doch gerade noch bei N?“ Nein, wir haben nicht die Reihenfolge der Stages bei einem Multi verwechselt. Den haben wir nämlich schon erfolgreich hinter uns gebracht, quer durch die Innenstadt, vorbei an den wenigen Sehenswürdigkeiten, gekrönt von einem ordentlichen Final. Jetzt sind wir schlicht und einfach auf der Suche nach Scones, zur Belohnung – in Mannheim. Der anvisierte Teesalon trägt die Adresse M3,7. Das kann einem in dieser Stadt öfter passieren, schließlich trägt sie den Beinamen Quadratestadt. Zu Unrecht möchte ich gleich betonen. Um Ortsfemde wie uns zu verwirren, die denken, sie haben es lediglich mit einem Schachbrett-Stadtplan zu tun. Fängt schon mal damit an, dass es zwei Hälften gibt, was dazu führt, dass A1 direkt neben L1 liegt. Außerdem gibt es Reihen, die länger sind und über den eigentlichen Rahmen hinausgehen. Quadrate findet man übrigens eher selten, meistens sind es Rechtecke, gerne aber auch Rhomben, Trapeze und Dreiecke mit abgerundeten Seiten. Wir haben uns daraufhin lieber Frau TomTom anvertraut, ist auf Dauer nervenschonender.

Wir stürmten den Teesalon kurz nach dem Öffnen. Bis wir richtig saßen, war der Laden schon voll. Zugegebenermaßen ist er nicht sehr groß, aber mit solch einem Andrang auf einen englischen Cream Tea hatten wir hier nicht gerechnet. Vollgefuttert machten wir uns auf den Weg zu einem mittlerweile leider archvierten Tradi an der Jesuitenkirche. Schade, das Gebäude ist tatsächlich sehenswert, vor allem innen. Also weiter zur Hafenkirche, aber dieser Petling hat so seine Tücken. Liegt er doch innerhalb eines eingezäunten Grundstücks, das zumindest bei unseren bisherigen Besuchen durch ein großes, verschlossenes Tor geschützt wurde. Leider haben wir auch keine Öffnungszeiten gefunden und die Lage verbietet es schlichtweg sich sportlich zu betätigen, um das Hindernis anderweitig zu überwinden.

Mehr Glück hatten wir in Richtung Luisenpark. Auf dem Weg dorthin sammelten wir den Tradi vor dem Nationaltheater ein. Schiller würde sich schon sehr wundern, was aus dem Gebäude geworden ist, in dem er seine „Räuber“ uraufgeführt hat. Aber das ursprüngliche Haus wurde, wie der Rest Mannheims, während des zweiten Weltkriegs total zerstört, was man dem Stadtbild natürlich ansieht. Wer auf der Suche nach kuscheligen Fachwerkhäuschen oder stilvollen Jugendstilvillen ist, sollte besser wieder umdrehen. Man muss hier eben ein wenig suchen nach den schönen Ecken.
Der Luisenpark selbst kostet Eintritt. Ihm vorgelagert befindet sich aber eine große Grünanlage mit altem Baumbestand. Dieser wird auch als Versteck für zwei Dosen genutzt. Je nach Gusto als T1 oder T4,5 Variante.
Auf dem Heimweg tauchten wir noch in die Welt der Geisteswissenschaften ein. Philosophie, wörtlich „Liebe zur Weisheit“, ein Versuch, die Welt und die menschliche Existenz zu deuten und zu verstehen. Er hatte seine ganz eigene Art das auszudrücken und wurde dafür vom Volk geliebt. Ein Virtual führte uns zu dem Ort, an dem der große Unbekannte seine Kindheit verbrachte. 😉

*Aus aktuellem politischem Anlass: Es handelt sich hierbei um ein abgewandeltes Zitat einer berühmten Persönlichkeit. Den Namen nennen wir trotzdem nicht, ist ja schließlich Teil einer Cache-Lösung.

3 Kommentare

  1. Euer Blog ist im Moment einer der wenigen Lichtblicke in der Szene, die ansonsten Belanglosigkeiten und Hetzkampagnen zum „Besten“ gibt.
    Genau so etwas will ich in einem Geocaching-Blog lesen, schöne, gut geschriebene Reiseberichte mit einem Schuss Humor!
    Danke und mehr davon, bitte! 🙂

    PS: Der Virtuel ist, glaube ich zumindest, mein bislang einziger Cache in Mannheim und den habe ich auch nur gemacht um Baden-Württemberg endlich voll zu bekommen, landkreistechnisch, versteht sich. 🙂

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