Mission impossible?

[simage=74,144,y,left]Diesmal waren die Schlemmercacher in ganz besonderer Mission unterwegs, aber wir mögen ja die Herausforderung. An einem spätwinterlichen Sonntag lautete die selbstgestellte Aufgabe: Sehenswerte Caches und Schlemmerlokalitäten rund um Bad Wimpfen zu finden. Hören wir da aus der Ecke Stuttgart-Heilbronn etwa Gelächter? Zugegeben, kurz vor Fahrtantritt kamen wir ins Schwanken, aber so schnell geben wir natürlich nicht auf. Seit wir cachen, haben wir diese an sich sehr schöne Gegend gemieden, da sie  – vorsichtig ausgedrückt – eher für die Quantität als für die Qualität ihrer Caches bekannt ist. Ein Paradies für Statistikcacher, für Freunde des gepflegten Cachens allerdings ein No-Go.

Im Herbst 2008 fand eine großangelegte Archivierung zumindest eines Teils der umstrittenen Dosen statt, so dass auch wir uns langsam wieder hierher trauten. Ok, die Auswahl der Caches nahm zu Hause immer noch etwas mehr Zeit in Anspruch als normalerweise, aber nach einem Weilchen hatten wir eine zwar kleine, aber doch ganz ansprechende Liste erstellt und es konnte endlich losgehen. Den Auftakt machte ein Earthcache am Salzbergwerk Bad Friedrichshall mit seinem schönen alten Förderturm. Praktischerweise fand sich hier auch gleich noch ein weiterer Cache, diesmal aus der Serie Salz & Sole, die sich wie der Name ja schon andeutet, mit dem reichen Salzvorkommen in dieser Gegend beschäftigt.

Zwei große alte Tabakscheunen bildeten die nächste Etappe. Sie werden heute wohl eher als Abstellmöglichkeit genutzt, der Lamellenmechanismus für die optimale Trocknung der Tabakblätter war aber noch gut erkennbar. Da wir uns durch den Schnee wühlen mussten, dauerte die Suche nach der einfach versteckten Dose länger als nötig, so dass wir uns ziemlich durchgefroren auf den Weg zu unserer ersten Schlemmerlokalität machten.
[simage=75,144,y,right]Das anvisierte Café liegt im Zentrum der mittelalterlichen Fachwerkstadt Bad Wimpfen. Wahrzeichen der Stadt ist der 58 Meter hohe Blaue Turm, der bis ins frühe 20. Jahrhundert als Wachturm diente. Heute ist er das Zuhause von Deutschlands einziger Türmerin. Sie waltet seit 1996 als erste Frau in der langjährigen Geschichte dieser Tradition ihres Amtes. Kaum zu glauben, dass sich trotz der 134 Stufen von der Haus- bis zur Wohnungstür in dem 53 Quadratmeter kleinen Appartement, ein vier Zentner schweres Klavier und im Badezimmer sogar ein Whirlpool befinden.
Den wohlverdienten Cappuccino mit leckerem hausgebackenem Käsekuchen gab es in einem etwas ungewöhnlichen aber sehr gemütlichen Ambiente, denn das Café ist gleichzeitig auch Blumenladen.
[simage=76,144,y,left] Wieder aufgewärmt, machten wir uns auf, die einzige im alten Stadzentrum versteckte Dose zu suchen. Gut, bei einem Nano von Dose zu reden ist vielleicht nicht wirklich angebracht, die schöne Aussicht entschädigte allerdings dafür. Nachdem sich Frau Schultze auf eisglattem Weg fast auf den Hosenboden setzte, gings im Zeitlupentempo zurück zum Auto, der nächsten Station entgegen. Ein netter kleiner Weiher am Rande des Städtchens, auf dem blütenweiße Gänse gemütlich umherpaddelten. Der Cache war schnell gefunden, die Photopause dauerte deutlich länger.
Dem Neckar weiter folgend, besuchten wir eine alte Bergkirche, die hoch über Heinsheim thront. Das kleine Kirchlein aus dem 8. Jahrhundert ist eine der ältesten Landkirchen im Südwesten, mit historischen Wandmalereien in Inneren und zahlreichen historischen Grabmalen im angeschlossenen Friedhof. Etwas neueren Datums war die schwarze Filmdose, die sich auf dem Areal befand und uns überhaupt erst dorthin führte.
[simage=79,144,y,right] Weiter flussabwärts begrüßte uns das imposante Deutschordensschloss von Gundelsheim. Bevor wir uns allerdings wieder mal der Völlerei hingeben konnten, mussten wir noch den Calvarienberg erklimmen. Auf diesem befindet sich eine Kreuzwegstation mit kleiner Kapelle von 1627, eine Kreuzigungsgruppe und zahlreiche Bildstöcke, die wie an einer Perlenschnur den Hügel hinauf aufgereiht stehen. Ganz oben herrschte eine sehr eigentümliche aber friedvolle Stimmung. In den hier versteckten Small legten wir eine mitgereiste Coin ab und dann ging es der ersehnten Torte entgegen zu Schells Schokoladenmanufaktur. Ganz klar ein Paradies für Schleckermäuler. Die Vitrinen quellen über von hausgemachten Pralinen, Schokoladen und natürlich gibt es Kuchen und Torten in riesiger Auswahl. Sowohl die Zitronensahne- als auch die Bananen-Schokotorte schmeckten fabelhaft.
[simage=78,144,y,left]Unser Fazit des Tages: Mission erfüllt. Mit guter Vorbereitung hatten wir einen sehr schönen Tag mit ganz ordentlichen Caches und feinen Schlemmerlocations.

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4 Kommentare

  1. Wenn ich die Bananenschokotorte sehe bekomme ich Heisshunger. In Bad Wimpfen waren wir auf dem Weihnachtsmarkt. Wohl der schönste in Deutschland. 😉

  2. Also bei den Tabakscheunen sind UNS die Lamellen damals nicht auf gefallen. Wir haben uns ausschließlich der Funktionalität der Dosen gewidmet (zu unserer Verteidigung ist anzumerken, wir waren in Dosendruck in Richtung #1000 😀 ). Leckereien am Wegesrand oder auch in der Stadtmitte wurden da außer Acht gelassen.

    Wenn wir mal wieder ohne Statistikprobleme in die Gegend kommen, würde ich dann auch gerne im Blumenhaus einen leckeren Kuchen essen. „Hey, Stefan! Notiere dir mal die Location!“

    Danke für den schönen Bericht über eine bekannte Gegend!

  3. Hallo Ihr Beiden,
    wie immer ein schöner Bericht!

    Du schriebst: …Frau Schultze auf eisglattem Weg fast auf den Hosenboden setzte, gings im Zeitlupentempo zurück zum Auto, der nächsten Station entgegen…

    Die Arme, das ging ja noch einmal gut.
    Gerade neulich habe ich mich beim Cache suchen so richtig schön in den Matsch gelegt, das GPS gleich dazu, lol

    Auf bald, Martina

  4. Vielen Dank für eure lieben Kommentare! 😀
    Sie haben uns leider erst heute erreicht, da der Umzug der Seite auf einen neuen Server wohl doch nicht ganz so glatt verlief, wie wir uns erhofft hatten. Sorry!

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