Little Tokyo – rechtsrheinisch

Was für ein hübsches Bild: Mitten in einer Großstadt, vor einem unspektakulären Eckhaus, schieben Menschen in unregelmäßigen Abständen auf einer langen Holzbank ihren Hintern ein paar Zentimeter weiter in Richtung Eingangstür, um Platz zu machen für diejenigen, die bisher nur einen Stehplatz ergattert haben. Ein ulkiges Spektakel und wir mittendrin. Der Dinge harrend, die da kommen sollen: Nudelsuppe. Das klingt jetzt zugegebenermaßen etwas skurril, ist aber Alltag vor dem kleinen japanischen Restaurant in Düsseldorf.

Um die 6500 Japaner leben in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Von ihren Firmen nach Deutschland entsandt, sind sie meistens nur für einen begrenzten Zeitraum hier. Herzstück der japanischen Kolonie ist die Immermannstraße, in der in den 70er Jahren das „Deutsch-Japanische Center“ errichtet wurde. Dort befinden sich Büros, ein Hotel und das Generalkonsulat. Ringsum haben sich seither zahlreiche japanische Unternehmen, Gastronomie, Supermärkte, Friseurläden, Buchhandlungen und einiges mehr angesiedelt.
Und genau da sind wir gelandet, zusammen mit Usimo. Klar, der Mann kennt sich bestens aus mit allem, was mit Japan zu tun hat. Ein Experte an unserer Seite, so stellen wir uns das vor. Denn damit ist sicher: Das unterhaltsame Bankrutschen wird sich lohnen. Mittlerweile werden an die Wartenden ganz effizient schon mal die Speisekarten ausgeteilt und die Bestellung aufgenommen, schließlich soll die Verweildauer im winzigen Restaurant nicht durch unnötigen Firlefanz überstrapaziert werden. Endlich den Innenraum erreicht, kommen zügig Getränke und stattliche, heiss dampfende Suppenschalen an den Tisch. Wir hantieren mit Porzellanlöffel und Stäbchen, was zumindest bei Frau Schultze zu gedanklichen Flüchen und handfesten Spritzern auf dem T-Shirt führt. Nichtsdestotrotz, ungemein lecker war es. Der Laden sieht uns sicher noch öfter.

Um unserem Namen wenigstens im Ansatz gerecht zu werden, steuern wir unsere vollgefutterten Bäuche nach dieser Schlemmereinlage zu einer äusserst exponierten Stelle, an der ein Tradi auf uns wartet. Eigentlich D2, entwickelt sich das Ganze im Verkehrsgewusel eher in Richtung D4, allerdings funktioniert wenigstens der schon etwas abgedroschene Photo-Trick einwandfrei. Leider ist die Gegend nicht gerade mit Caches gesegnet. Wer sich also die Beine vertreten will und gleichzeitig mehr von Düsseldorf entdecken möchte, dem seien z. B. die Multis (GCG2BXGCG2BZGCG2DC) empfohlen, die durch die nicht allzu weit entfernte Altstadt und damit „längste Theke der Welt“ führen.
Wir bleiben heute aber im „Land der aufgehenden Sonne“ und steuern einen Supermarkt an, der allein schon durch die Vielfalt und Menge, der in diesen engen Räumlichkeiten gelagerten Produkte, eine Sehenswürdigkeit darstellt. An der Kasse liegt in Stapeln das Objekt der Begierde: Mochi. Sieht aus wie gefüllte Qualle und klebt am Gaumen wie Hölle. Der Geschmack ist in jedem Fall speziell. Die körpereigenen Zuckerdepots dürften nach dem Genuss eines dieser Teilchen die nächsten Stunden wegen Überfüllung geschlossen haben.

Weitaus gaumenfreundlichere Spezialitäten und perfekte Wegzehrung für den weiteren Cache-Tag in Düsseldorf finden wir gleich um die Ecke im Sushi-Laden des Vertrauens oder ein paar Schritte weiter bei Waraku. Hier gibt es Onigiri, das japanische Fast Food sozusagen. Gewürzte Reisdreiecke. Sie sind mit unterschiedlichen Fischsorten (frisch oder getrocknet), Gemüse oder Obst wie z.B Pflaumen gefüllt und mit Nori-Algen umhüllt. Das Ganze sehr trickreich verpackt in eine Art Klarsichtfolie. Eine detaillierte Auspack-Anleitung dazu findet ihr hier.

2 Kommentare

  1. Danke für die schönen Artikel 🙂 Wie im Podcast schon gesagt: Ich freue mich auf mehr 😉
    (Wenns die Zeit zu lässt ;-))

    LG
    Tanja

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