Carrefour de l’Europe

30°C, die Sonne brennt. Mit einem Eis in der Hand begutachten wir die Auslagen der ersten Stage des Multis: Nikoläuse, Weihnachtspyramiden und Glaskugeln. Sommer ist zugegebenermaßen nicht die ideale Jahreszeit um einen Weihnachtscache bei unseren französischen Nachbarn zu machen, aber er liegt nun mal auf dem Weg zu einer unserer favorisierten Schlemmerlocations und ist heute fällig. Außerdem ist die Stadt voll davon. Der „Christkindelsmärik“ ist nämlich weit über die Grenzen von Strasbourg hinaus bekannt und lockt jedes Jahr Tausende von Touristen im Dezember in die Stadt. Da darf natürlich auch eine thematisch dazu passende Cache-Serie nicht fehlen.

Aber eigentlich ist das genau die richtige Einstimmung auf das Café, das wir so gerne frequentieren. Denn hier erstrahlt alles in weihnachtlichem Rot: Wände, Decken und sogar die Heizkörper. Eine Reihe knallbunter Gartenzwerge gesellt sich zu einem Schwarm Quietscheentchen, das ganze Ensemble wird illuminiert von bunten Lichterketten. Unsere Augen benötigen immer geraume Zeit bis sie sich von diesem Farb- und Kitschschock erholt haben.

Dann aber wandert der Blick zum Lecker-Schmecker-Buffet: Dreistöckige Schokoladencremetorte trifft auf Tarte aux Mirabelles, daneben ein Traum aus Heidelbeeren und Baiser, Tartelettes aux Citrons, Eclairs. Das Ganze eingerahmt von diversen Schüsseln und Förmchen, gut gefüllt mit den unterschiedlichsten Mousses, Crèmes, Crumbles und einem Clafouti. Le paradis de la pâtisserie alsacienne!
Satt und zufrieden machen wir uns auf den Weg zur nächsten Dose. Und die ist hier nicht weit. Strasbourg ist gut ausgestattet mit diversen Cacheserien. Strasbourg Ferveur z.B. beschäftigt sich mit der Geschichte der verschiedenen Gotteshäuser dieser Stadt, quer durch die Religionen. Und so steht man konsequenterweise auch mal vor einer Moschee. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, kann entlang der Tramway de Strasbourg sein Glück versuchen. Für diese Döschen benötigt man allerdings etwas Geduld, sind sie doch vorwiegend an recht muggeligen Locations versteckt.

Frau Schultzes Lieblingsserie Strasbourg Art Nouveau scheucht uns quer durch die Stadt zu architektonischen Meisterwerken des Jugendstils. Das ist wieder so ein klassischer Fall von: “ ….ohne Geocaching hätten wir dieses Fleckchen nicht kennengelernt….“ Dass der Jugendstil am Oberrhein nicht spurlos vorbei ging, weiß wer sich ein bißchen mit dem Thema beschäftigt hat. Dass es aber speziell in der elsässischen Hauptstadt so viele gut erhaltene und prächtig gestaltete Gebäude gibt, war zumindest uns nicht bekannt.

Eine angenehme Art das Zentrum Strasbourgs kennenzulernen ist der Multi Promenade insolite autour de Notre Dame. Es geht rund um die imposante Kathedrale, mit ein bisschen Altstadt-Schnuppern. Und wenn man schon mal da ist, gleich weitergehen in die Rue des Orfévres, zur Pâtisserie Naegel. Von den süßen Spezialitäten wie Tartes, Eclairs und Petits Pains au Chocolat abgesehen, gibt es hier unglaublich leckere deftige Quiches mit allen möglichen Belagkombinationen. Praktischerweise auch im Kleinformat, zum aus der Hand essen, falls man sich keine Pause an den Bistrotischen gönnen möchte.

Wem der Trubel in der Innenstadt zu viel ist – und zu manchen Zeiten überschwemmen tatsächlich Touristenströme das Zentrum – dem sei „Europa“ ans Herz gelegt. „Carrefour de l’Europe“, Schnittpunkt Europas, so wird Strasbourg in Werbeprospekten gerne tituliert Ist doch hier seit 1952 der Hauptsitz des Europäischen Parlaments. Zu den monatlichen Plenarsitzungen reisen regelmäßig mehr als 2000 Abgeordnete, Parlamentsangestellte und Dolmetscher an, belegen die Hotels und bevölkern die Restaurants. So ist nord-östlich des Stadtzentrums am Ufer der Ill seit den 50er Jahren ein europäisches Viertel entstanden. Und genau diese Gegend kann man wunderbar mit der Cache-Serie Europa erkunden. Die Ausmaße der Gebäudekomplexe sind wirklich beeindruckend, wenn man sie mal in Natura sieht.

Direkt gegenüber dem Gebäude des Europarats liegt der Parc de l’Orangerie, der älteste und größte Park Strasbourgs. Dort finden sich neben vielen uralten Bäumen, ausgedehnten Rasenflächen, schön angelegten Blumenbeeten, ein kleiner Zoo, ein Scheunenhof mit Haustieren und jede Menge Tradi-Dosen. Perfekt um den Tag ausklingen zu lassen.
Theoretisch. Denn für uns geht der Stress dann eigentlich erst richtig los. Auf zum Hypermarché ( wir bevorzugen Auchan ), den immer voller werdenden Einkaufswagen durch die Gänge schieben und die kulinarischen Köstlichkeiten in die Heimat befördern. Merke: Reise nie ohne Kühltasche nach Frankreich!

2 Kommentare

  1. Toller Bericht! Strasbourg soll eigentlich auch bei meinem nächsten südlichen Aufenthalt mal besucht werden, schon so viel Gutes darüber gelesen. Und die „leckeren“ Fotos machen mir noch mehr Appetit 😉

    Liebe Grüße aus dem Norden
    Annett

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