Am großen See

„Was für eine Suppe!“ Mal wieder stehen wir im Winter am Nordufer des Bodensees mit der Hoffnung auf ein Alpenpanorama. Diesmal lockt uns ein Tradi an einen – bei guten Sichtverhältnissen – wunderbaren Aussichtspunkt in der Nähe von Meersburg. Aber der Nebel hat uns erneut einen Strich durch die Rechnung gemacht. Immerhin kann man ein großes Stück des Sees erblicken; das hatten wir ja auch schon komplett anders. Trotzdem reisen wir bevorzugt im Winterhalbjahr an das Schwäbische Meer. Die Stimmung ist zu dieser Zeit eine  ganz besondere, alles ist ruhig, kaum Touris und die Übernachtungspreise sind moderat.[simage=155,144,y,right]Der Cache ist schnell gefunden, was bei diesen arktischen Temperaturen recht angenehm ist. Also schnell los in Richtung Zentrum. Das Städtchen Meersburg, ausgestattet mit steilen Gässchen, zieht sich bis hinunter an das Seeufer. Die Altstadt betritt man am besten durch das Obertor, was neben dem Blick auf die schönen alten Häuser auch noch den Vorteil bietet, ganz problemlos eine Dose einsammeln zu können. Ein paar Meter weiter sollte man schon das erste Päuschen einlegen, um sich zu orientieren. Länger als 5 Minuten benötigt man nicht, dann hat die dort positionierte Webcam ihre Arbeit verrichtet. Der nächste Cache auf der To-Do-Liste ist zumindest tagsüber nicht so einfach zu bergen. Er wird gut bewacht, denn er liegt im Eingangsbereich der Burg, die zugleich Museum ist. Hier wohnte einst die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff, bevor sie ins Fürstenhäusle umzog. Das Museum beherbergt heute unter anderem das Arbeits- und Schlafzimmer der berühmten Dame. Die Dose können wir an diesem Tag leider nicht suchen, denn direkt am Final steht eine dick vermummte Angestellte des Hauses. Sie nimmt die bei diesen Temperaturen eher spärlich eintrudelnden Museumsbesucher in Empfang und beobachtet uns schon ganz interessiert.

[simage=154,144,y,left]Auf dem Weg in die Unterstadt kommen wir an einer sehr einladenden Lokalität vorbei. Eine Mischung aus Café, Blumen- und Dekoladen. Man sitzt auf bequemen Ledersesseln in gemütlichem Ambiente und lässt es sich gut gehen. Angeboten wird Kaffee und Tee in vielen Variationen. Der Kuchen ist zwar nicht die große Konditorenkunst, aber frischgebacken und wirklich lecker.

[simage=153,144,y,right]Solchermaßen gestärkt geht es weiter den Berg hinunter – der See ruft. Am Ufer muss man sich entscheiden. Richtung Südosten auf der Hafenmole gibt es einen kleinen Multi, rund um die „Magische Säule“ von Peter Lenk. Der Künstler, bekannt für seine provokanten Werke, nimmt Begebenheiten und Persönlichkeiten mit Bezug zu Meersburg aufs Korn. In der entgegengesetzten Richtung liegt der gut besuchte Fährhafen. Unentwegt legen dort Schiffe aus Konstanz an und wieder ab. Schließlich spart diese Verbindung etwa 50 km Fahrtstrecke um den See herum. Das allerdings erschwert die Suche nach einem recht trickreich versteckten Tradi ungemein. Unbeobachtet ist man hier eher selten. Dafür ganz nah dran am Wasser und bei gutem Wetter mit prächtiger Sicht ans andere Seeufer.

5 Kommentare

  1. Ein toller Bericht über das schwäbische Meer. Habe dieses Jahr vor mit dem Fahrrad von Ulm dorthin zu fahren. Mal sehen ob die Zeit dazu reicht. War vor ein paar Jahren auch öfters am Bodensee, vor allem in Überlingen und dies meist zur Winterzeit. Da fehlten eigentlich nur noch die Steppenläufer (wie im wilden Westen) und man könnte meinen es ist eine Geisterstadt.

  2. Hach, da bin ich richtig ein wenig wehmütig und sentimal gestimmt, wenn ich euren schönen Bericht lese. ksmichel und ich hatten seinerzeit auch den Webcam-Cache in Meersburg gemacht, nicht so komfortabel wie heutzutage, Michel schleppte noch seinen Laptop mit und downloadete das Cam-Bild dann via GPRS. Das waren noch Zeiten. Leider haben wir es in den letzten 3 Jahren nicht mehr geschafft (zeitlich), mal wieder zum Bodensee zu fahren. Lust gehabt hätten wir schon, zumal es mittlerweile megaviele schöne Dosen dort gibt.

  3. Da könnte ich jetzt glatt hinfahren. Zumal mein Mann eben anrief und mitteilte, dass er noch 8 Tage Urlaub bis Ende März nehmen muss. Bodensee hört sich nicht schlecht an.

    Danke für den Besuch bei Schnuppschnüss :-)und liebe Grüße

  4. Ich darf vermelden, dass wir von Freitag bis Montag in Konstanz waren, in Staad ganz genau und auch ein paar der Caches gehoben haben, von denen in eurem Bericht die Rede ist. Vielen Dank für den super Tipp, die Gegend ist ja umwerfend schön! Den „Willkommen in Meersburg“ haben wir nicht finden können – wir haben uns aber auch nicht getraut, bei dem großen Muggelaufkommen offensichtlich zu suchen. Wir fahren bestimmt nochmal hin, wenn das Wetter ein wenig wärmer ist oder der Herbst schön bunt.

    Liebe Grüße!

  5. @Jutta Schön, dass ihr im Herbst noch mal dort hin reisen wollt. Das Winterhalbjahr ist für diese Gegend eindeutig die beste Reisezeit. Bis dahin haben wir bestimmt auch endlich den Bericht von unserem Konstanzbesuch veröffentlicht, der eigentlich schon längst fertig sein sollte. Schande über uns!

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