Was wohl Thomas Mann heute dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass das ehemalige Haus seiner Großeltern mittlerweile das Zuhause eines logbuchbestückten Micros ist? Wir wissen es nicht, aber wir nehmen mal an, zumindest Tony Buddenbrook, die heimliche Heldin seines nobelpreisgekrönten Romans, wäre davon begeistert.
[simage=144,144,y,left]Womit ja wohl auch klar wäre, wohin es uns diesmal verschlagen hat: Lübeck, unsere Lieblingsstadt im hohen Norden.Um es gleich vorweg zu nehmen: DEN ultimativen Café-Tipp können wir leider nicht geben. Es gibt bestimmt eine ganze Reihe einladender Kaffeehäuser mit hervorragenden Kuchen, nur leider leider….. Wir lieben Marzipan in allen Variationen. Da führt einfach kein Weg an der Touristenhochburg Niederegger vorbei. Die Variationsbreite bei Frau Schultzes Bestellungen hält sich deshalb auch in engen Grenzen: Makronentorte. Jeden Tag. Ein Stück davon besteht aus gefühlten 500g Marzipan und ein paar unbedeutend dünnen Lagen fluffigen Bisquits. Allerdings sind wir zwischenzeitlich, vom überfüllten Stammhaus in der Fußgängerzone, umgezogen in das ebenfalls von Niederegger bewirtschaftete Café Maret. Dort ist auch der Cappuccino besser.Für den Hausgebrauch füllen wir den Kofferraum jedoch mit den Erzeugnissen der Firma Mest. Für unseren Geschmack ist das Marzipan hier noch einen Tick besser: saftiger und nicht ganz so süß. Der Fabrikverkauf liegt am Rand von Lübeck. Ganz in der Nähe eines ungewöhnlichen Metallobjekts, das uns mit Flaggen den Weg zur benachbarten Dose weist. Auf dem Rückweg in die Stadtmitte locken Sanne&Kiki noch an einen besonderen Ort der Lebensfreude. Die beiden haben im Übrigen auch einen Mystery, der ein Muss für jeden Lübeck-Besucher und ganz nach unserem Geschmack ist. Mehr sei dazu nicht verraten, aber wer uns kennt, kann sich schon vorstellen, in welche Richtung die Thematik gehen könnte.
[simage=146,144,y,right]Quer durch die südliche Altstadt schlagen wir uns in Richtung Abendessen. Absolut urig ist die Location rund um den Cache Schluepferstraße. Der Name ist Programm, deshalb schaut man auch sinnvollerweise tagsüber und bei gutem Wetter dort vorbei. Ein paar Straßen weiter steht ein kleines Stadtschloss mit bewegter Vergangenheit und äußerst frech versteckter Dose. Bringt etwas Zeit mit, Geduld ist angesagt.
Der Magen knurrt. Nützt nichts. Wir stehen vor einer alten Mauer, die wohl gerade archäologisch untersucht wird. Ratlos – mal wieder. Hier sind wir nicht zum ersten Mal. Die Kombination aus Photo, Hint und Koordinaten passen einfach nicht zusammen. Doch Hunger macht erfinderisch. Also alles ignorieren und die nähere Umgebung absuchen, was dann auch endlich von Erfolg gekrönt wird. Jetzt steht nur noch ein Multi auf der To-Do-Liste. Der ist allerdings recht gemein. Zieht er doch engste Kreise um die Abendessen-Location. Die liegt aber wenigstens in einer ausgesprochen schönen Ecke von Lübeck, so dass die Suche und vor allem das Finden der Dose trotz Kohldampf viel Spaß machen.
[simage=147,144,y,left]Die Alte Mühle ist wie immer rappelvoll. Wir kennen den Laden eigentlich gar nicht anders. Ist aber auch kein Wunder: Es ist urgemütlich und die Flammkuchen schmecken fabelhaft. Mit dem elsässischen Speckfladen, wie wir ihn im „Wilden Süden“ gewöhnt sind, besteht jedoch nur eine entfernte Verwandschaft. Hier kann man, wenn gewünscht, den knusprigen Boden mit zwei unterschiedlichen Belägen austatten lassen, so dass z. B. Norwegen auf Sizilien oder Griechenland auf Hawaii trifft. Perfekt für Frau Schultze, bei der Entscheidungsfreudigkeit nicht gerade zu den vorherrschenden Eigenschaften gehört.
[umap id=“47078″ tp=“9″ size=“m“ alignment=“center“]