Ois isi?

Weiße Wolken am blauen Himmel, wohin man schaut Kastanienbäume, auf dem Teller Wurstsalat und Brezn. Ganz klar wir waren in Bayern. Genauer gesagt in einem Biergarten im Süden von München. Um das Ganze zu präzisieren, wir befanden uns beim Königlich Bayerischen Geocacher-Stammtisch, wo wir von unseren Tischnachbarn ricartt und Lancer69 aufs Prächtigste mit Cache- und Schlemmertipps für München versorgt wurden.
[simage=138,144,y,left]Einen großen Programmpunkt hatten wir aber auch schon selbst in die bayerische Landeshauptstadt mitgebracht: Die Auer Mühlbach Multi-Serie 1-5. Vom Maxwerk im Zentrum Münchens aus, wanderten wir an zwei Tagen entlang des Münchner Stadtbachs, der streng genommen eigentlich ein künstlich angelegter Kanal ist. Wir liefen zwar entgegen der Fließrichtung, aber immer schön Stage für Stage gen Süden. Vorbei am imposanten Müller’schen Volksbad, diversen mittlerweile neugenutzten Mühlen, über Klein-Venedig zu einem Templerorden mit Spukschloss und Zwiebelturm, weiter über Kleingärten bis zur Marienklause, um nur mal ein paar wenige Highlights zu nennen. Dass man hier gleichzeitig durch Deutschlands drittgrößte Stadt mit immerhin 1,3 Millionen Einwohnern spaziert, verblüfft bei jedem Schritt. Diese Serie ist definitiv eine Möglichkeit, München von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen, weitab jeglicher Touristenströme. Wer nicht ganz so viel Zeit mitbringt, kann die abwechslungsreich ausgearbeiteten Multis auch einzeln machen.
[simage=135,144,y,right]Zwischendurch widmeten wir uns einer der empfohlenen Schlemmerlocations, dem Wirtshaus in der Au. Seit 1901 wird hier Bier ausgeschenkt. Das Essen ist bayrisch deftig und absolut lecker. Und das Ganze noch zu einem ordentlichen Preis. Wer Lust auf Knödel hat ist dort richtig, aber auch der Leberkäse ( enthält übrigens weder Leber noch Käse ) mit Kartoffelsalat schmeckte einwandfrei. Touristen findet man in diesem Gasthaus kaum, die Einrichtung ist stimmig und ein echter Hingucker sind die Toiletten, wobei die Herrenabteilung eine besondere Attraktion bietet.
[simage=134,144,y,left]Eine Tradi-Serie, die Cachen und Schlemmen wunderbar miteinander kombiniert, ist die Biergartendosenserie ( BiGaDo ), mittlerweile auf 40 Caches angewachsen, vorwiegend im Großraum München. Ein Biergarten sei hier besonders erwähnt: Die Waldwirtschaft, von den Münchnern liebevoll WaWi genannt. Im Jahr 1995 machte die WaWi bundesweit durch die Biergartenrevolution Schlagzeilen, als Anwohner einen früheren Zapfenstreich erreichen wollten, was sogar Ministerpräsident Stoiber zu einer Gegen-Demo animierte und eine Gesetzesänderung auslöste. Dort ganz im Süden, in der Nähe der Isarhänge gibt es jeden Tag bei gutem Wetter Live-Jazzmusik. Probieren muss man auf jeden Fall die „Auszognen“, eine Spezialität der Wawi, bei der es sich um einen in Fett ausgebackenen mit Puderzucker bestreuten Krapfen handelt. Seinen zweideutigen Namen bekam er durch sein Herstellungsverfahren.
[simage=141,144,y,right]Richtig gut gefallen hat uns ein Multi, der in seiner Ausführung Anleihen bei einer Letterbox genommen hat. Die Wegermittlung war für uns mal was Neues und der Final hat richtig Spaß gemacht. Da wir den Cache um die Mittagszeit herum gemacht haben, fanden wir es mehr als angenehm, dass der Biergarten am Chinesischen Turm in Laufnähe ist. Trotz zugegebenermaßen vieler Touristen, findet man dort aber auch reichlich Einheimische, die ihre Vesperbox zur Mittagspause mitbringen und es sich bei einer Mass Bier oder einem Radler gutgehen lassen. Der Wurstsalat hat uns sogar hier von all den Locations, die wir diesmal in München besucht haben, am besten geschmeckt.
[simage=136,144,y,left]In der Maxvorstadt widmeten wir uns dann mal wieder einer der uns persönlich empfohlenen Dosen, dem Globusbrunnen. Mit Erfolg, das Versteck ist ja wohl an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Da wir schon mal in der Nähe waren, begaben wir uns noch auf die Spuren des Multis ois isi. Ein kleiner Rundgang mit netten Stages, einer witzigen Geschichte als Verpackung drumherum und für Nicht-Bayern eine kleine Einführung in den Dialekt. Ois isi? Passt scho.

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