Haller Treppen

Noch mehr Stufen…  Aus Stuttgart, was Treppen betrifft zwar einiges gewöhnt, nähern wir uns trotzdem mit leichter Schnappatmung dem Ziel. Die Dose selbst ist unspektakulär doch ein paar Schritte weiter, werden wir mit einer prächtigen Aussicht über die alte Salzsiederstadt belohnt. Auf der anderen Seite des Kochertals ragt das architektonisch schlicht gehaltene Museumsgebäude der Kunsthalle Würth aus den Fachwerkhäusern heraus. Der eigentliche Grund, warum wir häufiger hier anzutreffen sind.

Verbinden lässt sich so ein Ausstellungsbesuch immer wieder wunderbar mit Dosensuchen. Und wer noch nicht genug von Gemälden und Skulpturen hat, dem sei die Kleine Kunstrunde ans Herz gelegt. Wir empfehlen diesen Multi in Verbindung mit den Haller Brunnen zu machen, die beiden ergänzen sich prima in der Wegführung.

Aber ich habe bisher gar nicht erwähnt, wo wir uns überhaupt befinden. Wir sind in Schwäbisch Hall, etwa eine Autostunde nordöstlich von Stuttgart. Bekannt ist die Stadt im Hohenlohekreis über das Kunstmuseum hinaus, vor allem durch ihre Freilichtspiele, die jeden Sommer auf der 500 Jahre alten Treppe vor der Stadtkirche St. Michael stattfinden. Und genau dort kommt man spätestens vorbei, wenn man den Haller Stadtbummel absolviert oder Lust auf Kaffee und Kuchen hat.

Im Café am Markt gibt es eine riesige Auswahl an süßen Leckereien und deftigen Quiches. Der Service ist manchmal etwas überfordert, dafür kann man entspannt auf der Terrasse sitzen und dem geschäftigen Treiben auf dem Marktplatz zusehen. Ab und an verirrt sich auch ein Cacher ins Blickfeld, um sich vor der ebenfalls dort angebrachten Webcam in Position zu bringen.

Mit ein paar Schlenkern links und rechts des Weges lassen sich entlang der Multis zusätzlich noch einige Traditionals finden. Einer davon befindet sich an einer ungewöhnlichen Location: Direkt am Globe Theater, einem Nachbau des Shakespeare-Theatres in London. Fast zwangsläufig kommt man auf der Suche nach Stationen und Dosen kreuz und quer durch die schön restaurierte Altstadt, an einem Imbiss der besonderen Art vorbei, den wir immer wieder gerne frequentieren, wenn der Appetit eher auf salzig denn auf süß steht. Big Russel bietet das klassische Burger-, Schnitzel- und Wurstprogramm jedoch mit einem entscheidenden Unterschied zu den meisten anderen Wurstbratereien: Alle Fleischprodukte, Backwaren, Salat und Gemüse kommen von lokalen Kleinlieferanten und sämtliche Saucen und Dips sind hausgemacht.

Vor den Toren der Stadt gibt es zwei Caches, die uns besonders aufgrund der Location gut gefallen haben. Da ist zum einen die Ohrenklinge, eine winzige Schlucht entlang eines Baches, die zu einem Tradi führt. Dagegen ist die zweite Location vor allem am Wochenende weitaus stärker bevölkert. Dennoch ist das Freilichtmuseum in Wackershofen absolut sehenswert, man muss allerdings schon mehrere Stunden dafür einplanen. Der Cache selbst liegt außerhalb des Museumsgeländes an einem alten Bahnhofsgebäude. Ebenfalls ohne Eintrittsgeld gelangt man zum Gasthof zum roten Ochsen, der am Rand des Museumsgeländes wiederaufgebaut wurde und in dem hohenlohische Küche zu Hause ist.