Schon eine ganze Weile lockte uns dieser sagenumwobene Cache im Taunus. Räuberträume: vom Multi zum Mystery mutiert, mittlerweile um die 600 mal gefunden, die Logs voll des überschäumenden Lobes. Das wollten wir uns jetzt endlich persönlich anschauen. Die einfallsreiche Runde mit trickreich gestalteten Stages absolvierten wir wegen der arktischen Temperaturen in Rekordzeit. Weitaus länger verweilten wir staunend beim grandiosen Final, das den weiten Anfahrtsweg absolut rechtfertigte. Dies war die mit Abstand aufwändigst gestaltete Cachelocation, die wir in unserer 4-jährigen Dosensucher-Laufbahn gesehen haben. Die Owner waren praktischerweise auch vor Ort, so dass wir etwas mehr über die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte des Caches erfahren konnten.
[simage=67,144,y,left]Reichlich durchgefroren machten wir uns in der Dämmerung auf den Weg ins nahegelegene Frankfurt, wo ein gemütliches Hotelzimmer auf uns wartete. Für den Abend standen noch ein paar City-Caches auf dem Programm. Doch zuerst ging es, um die mittlerweile leeren Bäuche zu füllen, in eine Burgerbar der etwas anderen Art. „Die Kuh die lacht“ ist der sinnige Name dieses außergewöhnlichen Restaurants, dass nach eigenen Angaben bei der Auswahl der Zutaten größten Wert auf die „Glückseligkeit der Erzeugnisse“ legt, was immer das auch heißen mag. Der Ceasar Salad auf jeden Fall war knackig frisch, die gegrillte Hähnchenbrust auf dem Chiliburger saftig und zart, sämtliche Saucen hausgemacht.
Nur ungern verließ vor allem Frau Schultze die wohlig warme Location, um in Dunkelheit und eiskaltem Ostwind auf Nano-Jagd zu gehen. Tatsächlich waren es vorwiegend Nanos, die wir in der hessischen Bankenmetropole vorfanden – wenn wir sie überhaupt fanden. Den Winzling vor der Börse, in der Nachbarschaft der bronzenen Symbolfiguren Bulle und Bär, haben wir nach längerem Abfingern aller in Frage kommender Objekte doch noch entdeckt. Auch wenn das Aufrollen des klitzekleinen Logbuchs mit steif gefrorenen Fingern die Difficulty des Caches um mindestens 2 Sternchen erhöht hat.
[simage=68,144,y,right] Bevor wir zur nächsten Cacherunde am folgenden Tag starten konnten, mussten wir erst mal das Auto freischaufeln. Über Nacht hatte Frau Holle kurzerhand 20 cm Schneeflocken auf die Frankfurter City ausgeschüttelt. Immer noch gut erhitzt von der ungewohnt frühen körperlichen Ertüchtigung statteten wir unseren ersten Besuch einem normalerweise in Skandinavien beheimateten Lebewesen ab. Das in Bronze gegossenen Tier, an diesem Tag mit einem putzigen Schneemützchen bedeckt, wohnt vor dem neuen Museum für Komische Kunst im gotischen Leinwandhaus. Gleich neben dem Eingang weist die prachtvolle Elch-Skulptur auf die Neue Frankfurter Schule hin, die hier ein würdiges Domizil erhalten hat. Nicht ganz so würdig fanden wir die Cachegröße, mal wieder ein Nano. Aber so langsam gewöhnten wir uns daran und das Logbuchaufwickeln ging auch von Mal zu Mal zügiger.
[simage=66,144,y,left] Eine Pause legten wir in einer stylish eingerichteten Sandwichbar ein. Die Sandwiches wurden erst auf Bestellung gefertigt und schmeckten äußerst lecker, nicht zu vergleichen mit den wabbeligen, in Kunststoff eingeschweißten Namensvettern. Nach Brie-Preiselbeere-Rucola und Spicy-Chicken machten wir uns nochmals auf Dosensuche. Weitere Nanos säumten den Weg, doch dann kam das Unerwartete: Ausgerechnet ein Cache aus der Gotteshäuser-Serie bescherte uns einen Small. Nie wurde eine kleine Lock&Lock-Dose enthusiastischer gefeiert.
[simage=63,144,y,right] Das musste, wie könnte es bei uns auch anders sein, mit einem Cafébesuch belohnt werden. Gelandet sind wir im Iimori, einem kunterbunten Sammelsurium. Hier treffen geblümte Sessel und gepolsterte Stühle diverser Epochen auf Mustertapete und Kronleuchter. Japan meets France – so hat sich Gerüchten zu Folge die japanische Kaffeehausbesitzerin die Einrichtung eines typisch französischen Cafés vorgestellt. Im Eingangsbereich gibt es eine Theke mit bunter Tortenauswahl und künstlerisch verzierten Teilchen, allesamt in japanisch dezenten Größen. Wer Grüntee mag ist hier richtig. Matcha, die pulverisierte Version, wird in verschiedensten Varianten in Gebäckform angeboten. [simage=64,144,y,left]Die besondere Spezialität: Grünteetorte mit einer Schicht Ankô (Süße Paste aus braunen Azuki-Bohnen). Wem das zu exotisch klingt, der NY Cheesecake schmeckte auch sehr fein, war aber recht gehaltvoll. Ganz besonders ins Herz geschlossen haben wir allerdings das vollautomatische Yamaha-Klavier neben der Theke, das wie von Geisterhand unvergessene Evergreens wie „I´m singing in the rain“ vor sich hin klimperte.
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Och Mann! Das habt ihr wirklich toll gemacht, echt klasse. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Hunger hab? 😀 So einen schicken Burger reinstellen… Ich geh jetzt in die Küche und bastel mir auch was.
@ JR
Vielen Dank, das geht runter wie Öl!
Hoffentlich gab der Kühlschrankinhalt noch etwas her für einen leckeren Imbiss. 😀
In der Tat wieder ein sehr gelungener Bericht. Den Restauranttipp werden wir auf jeden Fall mitnehmen, wenn wir das nächste Mal in FRA sind. Und jetzt ab ins Büro!!!