[simage=145,144,y,right]Sieben Türme? Zumindest auf einen von ihnen kann man sich bequem per Fahrstuhl zu einer Dose transportieren lassen und danach die prächtige Aussicht über ganz Lübeck bestaunen. Praktischerweise ist dieses Bauwerk gleichzeitig auch noch die Stage eines Multis, mit dessen Hilfe man den restlichen 6 Türmen einen Besuch abstatten kann. Die Sieben Türme der fünf Hauptkirchen überragen seit Jahrhunderten die Stadt und sind als Silhouette von weither aus dem gesamten Umland sichtbar. Eigentlich sind es 3 Multis, die sich mit diesen Gebäuden beschäftigen; wir sind für den Anfang mal mit der Tourist-Version gestartet. Zugegebenermaßen ohne große Erwartungen. Caches in Kirchen kennt man ja, irgendwelche Jahreszahlen suchen, rechnen, fertig. Aber auch wenn man es der Cachebeschreibung nicht unbedingt ansieht, dieser Multi hat den Jagdtrieb in uns geweckt und uns dazu gebracht mal wieder ganz genau hinzuschauen. Wer sucht schon in einer gotischen Kirche nach einem Mann mit Sonnenbrille? Nach erfolgreichem Fund ließen wir uns die Geschichte von der Dame an der Kircheninformation erklären, die wiederum verblüfft war, dass uns dieses Detail aufgefallen war.[simage=143,144,y,left]Höchste Zeit für das Mittagessen. Auch das variiert kaum wenn wir unter der Woche in der Altstadt unterwegs sind. Es gibt Suppe. Laut Frau Schultze im „besten Suppenladen“ der Welt. Und wenn man pünktlich um 12.00 Uhr den [qype id=“17388″] entert, hält sich die Wartezeit noch in Grenzen. Eine halbe Stunde später stehen die Leute schon draußen auf der Straße an. Bis zum überaus beliebten Milchreis haben wir es leider noch nie geschafft, wir waren schon immer vor dem Nachtisch rappelsatt. Deswegen haben wir lediglich einen winzig kleinen Kritikpunkt: Die Öffnungszeiten. Abends und am Wochenende ist geschlossen und im Sommer wird gleich mal für zwei Monate der Laden dicht gemacht. Eine Katastrophe für jeden Suppenliebhaber, dem es piepegal ist, dass er seine Lieblingssorte gerade bei 32° C im Schatten löffeln muss.
Auf dem Weg in die südliche Altstadt kommt man irgendwann unweigerlich am imposanten Heiligen-Geist-Hospital vorbei. Dort lohnt sich ein Stop gleich dreimal. Das absolut sehenswerte Gebäude wurde um 1260 erbaut. Ein prächtiges Beispiel für eine mittelalterliche Sozialeinrichtung, denn Fürsorgepflicht für die Armen und Kranken, sowie Frömmigkeit und der Reichtum Lübecker Kaufleute, gepaart natürlich mit der Sorge um das eigene Seelenheil führten zur Errichtung des Hospitals am Koberg. Es beherbergt noch heute in Teilen ein Alten- und Pflegeheim. Ein weiterer Gebäudeteil wird gastronomisch genutzt. Hier befindet sich der Kartoffelkeller, in dem, wie der Name schon vermuten lässt, richtig leckere Gerichte rund um die Knolle serviert werden. Und über all dem wacht The Holy Ghost. Ein Micro mit besonders knuffigem Cache-Wächter.
Ein paar Meter weiter gibt es einen kleinen Multi, der in die mittelalterliche Welt der Beginen entführt. Vorwiegend alleinstehende Frauen und Witwen, schlossen sich seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts zu religiösen Gemeinschaften zusammen, ohne jedoch einer Ordensgemeinschaft anzugehören. Sie verzichteten auf jeden persönlichen Besitz, lebten in Hausgemeinschaften und verdienten ihren Unterhalt durch Betteln oder durch Handarbeit.
[simage=142,144,y,right]Gleich ums Eck findet sich noch eine echte Ruheoase in wunderschöner Umgebung: Das Café Confessio – es liegt ein wenig versteckt hinter dem Burgkloster und ist Teil des Beichthauses. Bei Sonnenschein lockt der idyllische Garten mit altem Baumbestand. Zu absolut günstigen Preisen gibt es hier Kaffee, Snacks und Kuchen. Betrieben wird es durch die Vorwerker Diakonie; Menschen mit und ohne Behinderung führen das Café gemeinsam.
[umap id=“49585″ tp=“6″ size=“m“ alignment=“center“]
Zwei schöne und „appetitliche“ Berichte aus einer schönen Stadt. Da macht das Cachen sicher doppelt Spaß.
In Lübeck war ich zuletzt im letzten Jahr und hätte mich in das Zimt-Pflaume-Eis von Niederegger förmlich reinsetzen können. 😉